Ich bin Mama von einem 19monate alten Kleinkind. Heute habe ich eine Stunde am Abend gewonnen, die mein Kind vorsorglich beim Mittagsschlaf eingespart hat. Klar, bin ich nun froh über meine kleine Freiheit, und so rattert in meinem Kopf schon ein Freizeitprogramm.
Soll ich lieber etwas lesen, fernsehen, längst fällig aufwischen oder Bad putzen, oder doch lieber eine Recherche zu einem Artikel machen. Oder vielleicht sollte ich früher schlafen gehen, man weiß ja nie wann das (Schlaf)glück des Nachwuchses sich gegen uns wendet.
Da fällt mir ein witziges Video ein, dass ich vor einiger Zeit über Facebook gesehen habe. https://www.facebook.com/ProSieben/videos/vb.64694257920/10153787520102921/?type=2&theater
Eine Mutter die mit einer Riesenportion Eis und Rotwein bewaffnet humoristisch erzählt, dass zum Mama sein dazu gehört, dass unsere Kinder uns auch mal hassen dürfen. Stimmt ja alles soweit. Aber ich merke, wie ich mich nur darauf konzentrieren kann, wie diese Frau das schafft? Wann bitte konnte sie sich die Haare machen, das Makeup auflegen, ihr Skript schreiben und schneiden, und dann auch noch Haushalt, Kinder und Alltag wuppen? Vom Sport den sie machen muss um das ganze Eis abzutrainieren ganz zu schweigen?
Ich beschließe genau deswegen heute keine Wonder Woman zu sein. Meine Skriptidee bleibt in der Kiste, der Wischmop im Kasten, und die Vorsätze verschoben.
Und im übrigen zählen ja die inneren Werte hab ich gehört, und die find ich am Besten bei einem ordentlichen Glas Ginger Ale, Nußhörnchen und einer gestreamten Dokusoap. Ganz entspanntes Nix Tun.
Denn zum Glück hab ich ja keinen Youtubechannel, denn sonst müsstet ihr euch meine Abendgeschichte von einer in den Regen gekommenen stirnfransengekrausten, mit Augenringen versehen und im angepatzten Schlabberlook angezogenen Protagonistin anhören, die neben einem Bücherstapel und einer to-do-Liste sitzt und beschließt den Perfektionismus einmal mehr sausen zu lassen.
Und der Soundtrack hierzu, https://www.youtube.com/watch?v=WS4DCkMu8Ak, weil wir es als Mamas auch gern mal sein lassen dürfen.