Heute in der Früh konnte ich mich kurz mit einer anderen Mutter unterhalten, und mir wurde ganz schwindelig vor lauter todo-Listen die ich von ihr hörte. Ich muss …, ich muss …, ich muss … das ging eine ganze Weile so. Leider hatte ich nicht die Zeit länger mit ihr zu sprechen, und bei den Listen die ich so hörte, sie auch nicht.
Ich hätte sie gerne gefragt, „musst du wirklich? Ist es existenziell? Ist es zum Beispiel lebenswichtig eine Riesenparty für ein zweijähriges zu stemmen? Selber einen Konditorkuchen zu backen? Das Kind sauber zu kriegen in einem bestimmten Zeitfenster? Ihm beizubringen sich selber anzuziehen? Den Schnuller abzugewöhnen? …. “ Die Liste der „ich-muss-items“ von Mamis ist unendlich. Und klar, ich kenn das auch von mir, und muss im leisen Einverständnis schmunzeln wenn ich in einem Film eine gestresste Mami sehe die mit inneren todo-Listen schlafen gehen, die sie in der Nachts überprüfen, während Kinder und Mann schlafen (Trailer zu „working mun“).
Ich frage jetzt einmal nicht nach den Vätern in diesem Vertrag der Paare, das muss jeder mit sich selber ausmachen, ob sie einen Partner oder noch ein weiteres Kind zuhause hat.
Aber ich wünschte mir, dass all diese Mütter, inklusive mir, sich öfters die Frage stellen, „muss ich das wirklich, ist es existenziell?“. Und ich wette bei 75% der „ichmuss-items“ kannst du sie getrost streichen, verschieben oder delegieren.
Ich schreibe das auch, weil wir aufhören sollten, Wunderweiber sein zu wollen. Wir sind normale Menschen und daher pfeift der Teekessel dann an einem bestimmten Punkt. Wenn wir nicht aufhören ständig alle anderen Bedürfnisse zu erfüllen, und unsere eigenen ignorieren ist der Weg zum Burnout gewiss. Und das bedeutet nicht automatisch Nervenheilanstalt. Nein, es ist ein schleichender und langer Prozess, und er ist gemein, weil wir viele Symptome als „ein bissl geschwächt“ abtun und nichts ändern.
Vorboten eines Burnouts können zum Beispiel Depression, Schlafprobleme, Hörsturz, körperliche Beschwerden, und vieles mehr sein. Mehr Info dazu auf der Seite des öffentlichen Gesundheitsportals Österreich Die Phasen von Burnout
Darum bitte ich dich nochmal, wenn du deine inneren Listen schreibst, die Bedürfnisse deiner (gesamten) Familie erfüllst, frage dich wirklich, „brauche ich oder jemand aus meiner Familie diese Aktivität/Sache/Verpflichtung zum Leben, existenziell, oder können wir das verschieben, sein lassen oder delegieren?“ Und wenn du dich schon als unabkömmliche Organisatorin deiner Familie siehst, dann denk an die großen Bosse aus Wirtschaft und Co, die machen nichts selber, delegieren ausschließlich (hast du schon mal einen Chef gesehen der selber Excel listen macht, oder die Ablage?), machen kaum etwas selber, und werden gut bezahlt für die schwere Last an Verantwortung die sie tragen. Wenn es dir hilft, sieh dich selber als die Chefin die du bist, und hör auf dich kaputt zu machen Schwester. Damit hilfst du niemandem!