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Volkskrankheit Nummer 1, Depression, Burnout und sonst noch was. Uns geht es so gut, dass es uns nicht mehr gut geht. Der Weltschmerz, die Schuldgefühle, retraumata, unverarbeitete über Generationen weitergegebene Geheimnisse und Co. Die Seele des Menschen weint oft. Der Mensch nicht immer. Und die graue Wolke schleicht langsam in den Alltag.
Ich bin nicht perfekt. Mein Leben ist es auch nicht. Kein Leben ist aus dem IKEA Katalog, auch wenn wir uns es manchmal so schön vorstellen. Weihnachten harmonisch mit Freunden, wie von Zauberhand steht ein Essen auf dem Tisch wie aus Tausendundeiner Nacht. Nope, wars noch nie.
Ich habe einen zweijährigen Sohn. Wir haben schon einiges durch. Ich dachte, dass es jetzt wieder mal gut wird. Ist es auch, und irgendwie dann doch nicht. Denn mein Leben ist der tägliche Wahnsinns des Mama und Frau seins. Ich jongliere mit Todo Listen durch den Tag, ohne am Ende wirklich weniger auf der Liste zu haben. Ich versuche einen guten Job zu finden, und trete Vorurteilen „na die will sicher noch ein Kind“ , „was – die will genauso viel wie ein Mann bezahlt bekommen“ entgegen (aber das Thema Job kommt noch in einem Post vor den ich für später plane). Ich probiere Beziehungszeit aufzubringen, was mir momentan unmöglich scheint, denn ich hab nicht mal wirklich entspannte zehn Minuten für mich.
Aber das geht alles. Wenn allerdings dann auch noch dein Kind einen akuten Neurodermitis Schub hat, und sich in der Nacht wachkratzt und dann immer wieder wach ist, auch mal zwei bis drei Stunden nicht wirklich einschläft, dann kannst du nicht mehr. Denn deine Todo Listen sind immer noch da, und die Jobsuche, und der Partner, und, und, und..
Es macht sich an dieser Stelle eine derartige Hilflosigkeit breit, für die ich fast keine Worte habe. Und ich verstehe alle Frauen, die in eine Depression, Burn out und sonstwas rutschen. Darum mein Appell an alle die sehen und hören, dass da jemand am Zahnfleisch geht, steht euren Frauen bei, kein Mensch braucht einen Muttertag, wenn ihr uns sonst als Superwoman im Regen stehen lässt. Mir ist tausendmal lieber im Alltag Entlastung zu bekommen, als an einem Tag im Jahr ein Geschenk.
Das an die Menschen die schon merken, dass jemand in ihrem Bekannten- Verwandtenkreis überlastet ist.
Und all die Frauen da draussen, schraubt eure Ansprüche runter, fragt um Hilfe, und wenn da grade niemand ist, dann macht es wie ich. Baldrian und durch. Ich weiß, dass ich jetzt im Moment alles andere als perfekt bin, ich nehm das jetzt einfach so. Bachblüten, Vitamin B, was auch immer euer Mittel der Wahl ist, stärkt eure Nerven, pfeifft auf die Listen, und wenns sein muss, zwingt eure Leute euch zu unterstützen.
Denn der Job den wir machen, Tag für Tag, und unbezahlbar, nervenaufregend und auch inspirierend, wir wollen den doch nicht mit Erschöpfung verschwenden !
Heute in der Früh konnte ich mich kurz mit einer anderen Mutter unterhalten, und mir wurde ganz schwindelig vor lauter todo-Listen die ich von ihr hörte. Ich muss …, ich muss …, ich muss … das ging eine ganze Weile so. Leider hatte ich nicht die Zeit länger mit ihr zu sprechen, und bei den Listen die ich so hörte, sie auch nicht.
Ich hätte sie gerne gefragt, „musst du wirklich? Ist es existenziell? Ist es zum Beispiel lebenswichtig eine Riesenparty für ein zweijähriges zu stemmen? Selber einen Konditorkuchen zu backen? Das Kind sauber zu kriegen in einem bestimmten Zeitfenster? Ihm beizubringen sich selber anzuziehen? Den Schnuller abzugewöhnen? …. “ Die Liste der „ich-muss-items“ von Mamis ist unendlich. Und klar, ich kenn das auch von mir, und muss im leisen Einverständnis schmunzeln wenn ich in einem Film eine gestresste Mami sehe die mit inneren todo-Listen schlafen gehen, die sie in der Nachts überprüfen, während Kinder und Mann schlafen (Trailer zu „working mun“).
Ich frage jetzt einmal nicht nach den Vätern in diesem Vertrag der Paare, das muss jeder mit sich selber ausmachen, ob sie einen Partner oder noch ein weiteres Kind zuhause hat.
Aber ich wünschte mir, dass all diese Mütter, inklusive mir, sich öfters die Frage stellen, „muss ich das wirklich, ist es existenziell?“. Und ich wette bei 75% der „ichmuss-items“ kannst du sie getrost streichen, verschieben oder delegieren.
Ich schreibe das auch, weil wir aufhören sollten, Wunderweiber sein zu wollen. Wir sind normale Menschen und daher pfeift der Teekessel dann an einem bestimmten Punkt. Wenn wir nicht aufhören ständig alle anderen Bedürfnisse zu erfüllen, und unsere eigenen ignorieren ist der Weg zum Burnout gewiss. Und das bedeutet nicht automatisch Nervenheilanstalt. Nein, es ist ein schleichender und langer Prozess, und er ist gemein, weil wir viele Symptome als „ein bissl geschwächt“ abtun und nichts ändern.
Vorboten eines Burnouts können zum Beispiel Depression, Schlafprobleme, Hörsturz, körperliche Beschwerden, und vieles mehr sein. Mehr Info dazu auf der Seite des öffentlichen Gesundheitsportals Österreich Die Phasen von Burnout
Darum bitte ich dich nochmal, wenn du deine inneren Listen schreibst, die Bedürfnisse deiner (gesamten) Familie erfüllst, frage dich wirklich, „brauche ich oder jemand aus meiner Familie diese Aktivität/Sache/Verpflichtung zum Leben, existenziell, oder können wir das verschieben, sein lassen oder delegieren?“ Und wenn du dich schon als unabkömmliche Organisatorin deiner Familie siehst, dann denk an die großen Bosse aus Wirtschaft und Co, die machen nichts selber, delegieren ausschließlich (hast du schon mal einen Chef gesehen der selber Excel listen macht, oder die Ablage?), machen kaum etwas selber, und werden gut bezahlt für die schwere Last an Verantwortung die sie tragen. Wenn es dir hilft, sieh dich selber als die Chefin die du bist, und hör auf dich kaputt zu machen Schwester. Damit hilfst du niemandem!
Ich bin Mama. Das bedeutet, ich habe einen 24/7 Job. Ich habe keine Gewerkschaft, die mich nach Hause schickt, wenn ich schlafen soll. Ich habe eine Verantwortung, die ich gerne trage, aber die an manchen Tagen ganz schön schlaucht. Bevor ich Mutter war, hatte ich meine Methoden um zur Ruhe zu kommen, Meditation, Yoga, Tanzen, was auch immer gerade mein Herz suchte. Nun sucht es hauptsächlich Schlaf, und selbst wenn ich mal Zeit hätte zum meditieren, dann schlafe ich einfach ein. Im Moment ist es in aller Munde, dass auch Mütter ein Burn Out haben können. Um dem entgegen zu wirken, muss man als Mama lernen Grenzen zu ziehen, wieder mal was für sich tun, und vertrauen dass auch andere Leute unsere Goldschätze versorgen können.
Ich war auf der Suche nach Hilfestellungen, wie ich im Alltag zur Ruhe kommen kann, ohne dabei einzuschlafen, und trotzdem eine gewisse Regeneration zu erleben. Dieses Buch ist ein erster Schritt dahin. In bewährter Osho Traditon wird natürlich auch anfangs auf den Menschen in seiner Gesamtheit als Wesen aus Körper und Geist eingegangen, und im weiteren Verlauf des Buches werden Meditationen vorgestellt und erklärt. Das Buch ist kompakt und durchaus in Etappen lesbar (was wichtig ist, weil ich manchmal lebensbedingt das Konzentrationsvermögen einer Wühlmaus habe). Und – das ist ganz essentiell, es zeigt dass Meditation nicht ein abgehobener Prozess von OHM chanten ist (obwohl das auch seinen Reiz hat) sondern ein Mittel, fast Werkzeug, über dass jeder im Alltag verfügen kann. „Meditation für Busy People“ erdet auf eine schöne Art und Weise, und führt die Spirale, die weg von uns ging, wieder zurück zu uns, zu unserem Kern. Denn aus unserer Kraft entspringend, können wir sowohl als Mütter gut für unsere Kinder sorgen, als auch gut für uns selber sorgen.
„Meditation für Busy People. Wie man den Stress besiegt, auch wenn man keine Zeit hat“ OSHO, LEO Verlag in der Scorpio Verlag GmbH & Co.KG, ISBN 978-3-95736-035-9
Mit herzlichem Dank an den Scorpio Verlag für dieses Exemplar!