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Australien

Was zum … ist ein SWAG, und sonstige Erlebnisse aus Kata Tjuta, Ayers Rock, Northern Territory, Australien

on 16. Oktober 2016

Auch wenn ich im Moment nicht reise, so habe ich schon wunderschöne Orte gesehen, und möchte meine Erlebnisse und Bilder gerne mit euch teilen. Den Anfang meiner Reiseberichte mache ich mit einer, für mich sehr wichtigen, Australienreise 2011. Ich flog mit einer Freundin nach Sydney, zur Hochzeit einer ihrer Freundinnen, und wir sahen Sydney und Umgebung, Alice Springs samt Ayers Rock/Uluru und SWAG Tour, und Cairns samt Regenwald. Ich möchte euch gern in drei Beiträgen die Erfahrungen meiner Reise posten, vielleicht findet ihr Inspiration oder Ideen für eure eigene Tour. Entgegen unserer Reiseroute fange ich mit unserer Reise ins Northern Territory an. Für mich war diese Tour die wichtigste, Ayers Rock und die umgebende Natur zu sehen, war einer meiner tiefsten Wünsche als ich nach Australien fuhr.

Wir buchten bereits vorab eine Tour bei der australischen Seite ulurutoursaustralia.com. Drei Tage im Outback, zwar mit Guide und Tour, aber auch unter dem Sternenhimmel in einem SWAG. Wir kamen uns ganz verwegen vor, so etwas wildes wie, im Freien zu übernachten in Australien, zu wagen. Im Nachhinein muss ich ganz klar sagen, es war das Adrenalin wert, der Sternenhimmel über uns hielt uns manche Nacht wacher als so manche Partynacht es je vermögen würde.

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Foto Privat

Wir starteten am Flughafen in Alice Springs. Dort wurden wir bereits von unserem Tourguide mit Kleinbus samt Anhänger erwartet.

Mit dem Bus im roten Herzen Australiens

Auf dem Anhänger sieht man übrigens am Dach unsere SWAGs, es stellte sich im Zuge unserer Recherche nämlich heraus, dass dies robuste Outdoorschlafsäcke sind. Und ansonsten war der Anhänger mit allem gefüllt, was man so für drei Tage Camping für etwa acht Leute braucht.

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Foto privat

Im Grunde waren wir für die drei Tage auf Campingurlaub im touristisch erschlossenen Outback.  Es ging gleich los zum Ayers Rock, ich spürte wie mich dieser Berg einfach zu sich rief, und freute mich riesig auf den Spaziergang und das Aboriginal Cultural Center, dass wir dort besuchen würden.

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Foto Privat

Der Uluru – Ayers Rock

Rund um den Uluru ist natürlich alles touristisch erschlossen, also war auch eine dem Motto entsprechende Bank nicht weit. Obgleich der Uluru nicht fotografiert werden sollte (zumindest wenn man die aboriginal Kultur respektiert), bat ich dann doch meine Freundin ein Foto zu machen. Zu sehr wünschte ich mir eine Erinnerung.  Ich werde den Spaziergang um den Uluru nie vergessen. img_0564

Es herrscht dort wirklich eine ganz eigene Energie. Die eine Seite des Berges gilt als „Männerseite“ Die andere als „Frauenseite“ Dementsprechend wurde in den Höhlen, die sich am Fuße des Berges befinden, unterschiedliche Dinge praktiziert. Fand man auf der einen Seite eine Höhle wo gekocht und Gemeinschaft gepflegt wurde, so war die andere Seite ein perfekter Ort für Jagd und Wettbewerb. Auch wenn jetzt bei diesen Sätzen so manch Genderbeauftragte sich seine Haare rauft. Für die Aborigines funktionierte das System so, und durch die klare Verteilung der Aufgaben, war auch die Struktur des Stammes sichergestellt. Ganz persönlich empfand ich die Frauenseite als ruhiger und heimeliger, und wurde ganz aufgeregt, als ich den Berg umrundete. Im übrigen erfuhr ich dieses Detail erst später durch unseren Tourguide, der uns mit jeder Menge Informationen über die Aborigines versorgte. Wir sahen uns dann auch das „Aboriginal Cultural Center“ an, dass sich bemühte, die Kultur des Stammes für den Touristen schmackhaft zu machen. Dass wir allerdings keine Ahnung haben von der Kraft dieses Tribes und seiner tiefen Verbindung mit der Erde, war mir damals schon klar, und wurde es mir durch diese Reise noch mehr. Sie schützen ihre noch verbliebenen heiligen Orte und Rituale sehr, und man merkt, dass einem indigenen Volk zutiefst unrecht getan wurde, als versucht wurde, es zu „europäisieren“. Gerade in Alice Springs, am Ende unserer Tour, wurde das sichtbar für mich. Abends gab es noch Abendessen am Straßenrand, mit Blick auf Uluru und Ausblick auf Kata Tjuta, welches wir am nächsten Tag besuchen würden. Die SWAGs erwiesen sich übrigens nicht nur als Schlafsäcke, sondern auch als tolle Sitzpolster.

 

Kata Tjuta, eine Wandertour

Der nächste Tag war geprägt von einer sportlichen Tour durch das „Valley of the winds“ bei Kata Tjuta, den Olgas, und Kings Creek Station und dem Ausblick auf die George Hill Ranges. Wir begannen mit einem ausgiebigen Camperfrühstück am Straßenrand. Und so ging es auf eine große Wandertour durch die Olgas bei Kata Tjuta.img_0577

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Foto privat

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Foto privat Valley of the winds, Kata Tjuta

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Foto privat Kata Tjuta

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Aborignal übersetzt bedeutet der Name Kata Tjuta „viele Köpfe“ und genauso sieht diese einzigartige Berglandschaft aus. Die Anangus (ein aboriginal tribe) haben den Berg für ihre Rituale zugesprochen bekommen. Daher ist der Zugang für Touristen nur begrenzt, was ich aber als absolut passend empfunden habe, da wir bei all den Besichtigungen und Wandertouren oft heilige Gebiete   der Aborigines betreten, und ein Minimum an Rückzug für dieses mit der Natur so verbunden Volk gewahrt werden sollte.  Besonders einzigartig ist bei all diesen Bergen die Farbe der Erde und des Gebirges. Ich fühlte mich durch dieses allumgebende Rot zutiefst geerdet und so angekommen wie selten in meinem Leben.

 

Am Weg zur Kings Creek Station, genossen wir schon den (Vor)ausblick auf die George Hill Ranges.

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Quelle privat George Hill Ranges

Die Kings Creek Station ist eine Art Camping Base mit Kamelfarm und kleinem Shop mitten im Outback. Wo wir dann auch unsere Zelten aufschlugen.

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Foto privat Kings Creek Station

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Foto privat

 

 

 

 

 

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Quelle privat

 

Wir schlugen unsere Swags auf, bereiteten unser BBQ mit selbst überm Feuer gebackenem Brot zu, und genossen den Sonnenuntergang.  Logischerweise mit den (erwachsenen) Erfrischungsgetränken und Schokolade aus dem Outbackladen.
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Quelle privat

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quelle privat

 

 

 

 

Watarrka National Park

An unserem dritten Tag ging es in den Watarrka National Park. Die Sandsteinwände beeindruckten mich durch die Schroffheit, und gleichermaßen Zartheit, mit der die Natur einzigartige Kunstwerke geschaffen hat. Wir spazierten durch eine faszinierende Landschaft aus kugeligen Bergen, abgestürzten Felswänden, und kleinen Zauberorten (Garden of Eden).

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Foto privat, garden of eden

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Foto privat Watarrka National park

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Foto privat

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Foto privat, Wattarka National park

Der Garten von Eden war wie eine kleine Oase im Tal dieser kargen Felswänden, eine kleine Wasserstelle, Fauna und Flora, unberührt von Menschenhand.

 

 

 

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Foto privat

Als Abschluss unserer Tour gab es einen kleinen Kamelritt in einer Outback-Farm. Es war schon ganz interessant ein bisschen ein Gefühl fürs Farming im großen weiten Land zu bekommen.

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Quelle privat

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Quelle privat

 

 

 

 

 

 

Ich ersparte mir allerdings die Runde am Tier. Für mich steht Australien immer noch für Koalas und Kanguruhs, und irgendwie passte das Tier mit Höcker da nicht rein für mich. Zwar kann man sich in der Gegend über Wassermangel beschweren, aber über Platzmangel hatten die Tiere bestimmt nicht zu klagen. Die Farm war einfach riesig.

 

Wir wurden am Ende unserer Tour in Alice Springs abgeliefert, da gab es dann nach drei Tagen Wandertour einmal eine gescheite Dusche und ein ordentliches Abschlussmahl in einer Bar. img_0774

 

Alice Springs, eine verlorene Stadt

Tatsächlich habe ich aber von Alice Springs keine weiteren Bilder. Zu deprimierend war diese Stadt für mich. Es war wie ein Durchreisezentrum für Touristen, mit aboriginal Kitsch für zuhause. Wie eine dieser Städte die man in Wild Western Filmen sieht, nur ein bisschen moderner. Aber wenn du hinter die Straßenecke gesehen hast, dann wurde einem bewusst, dass ein gesamtes Volk benutzt und missverstanden wurde. Es mag sein, dass in den letzten Jahren viel versucht wurde,  um die Fehler gut zu machen die diesem so naturverbundenen Volk angetan wurde. Aber es ist solange nicht genug, solange nicht deren Traumzeit gewürdigt und geschätzt wird. In Alice Springs sah ich so viele Aborigines, die durch den Druck so zu sein wie wir, sich selber in Alkohol und Drogen flüchteten und dadurch am Rande der Gesellschaft endeten. Es tat mir in meinem Herzen weh, denn ich weiß aus tiefster Seele, dass sie ein kraftvolles Volk sind, dass – wenn man ihnen ihre Rituale lässt – diese Erde genauso schützen und ehren wie sie es verdient. Wir „Europäer“ sollten uns ein Beispiel nehmen an solchen Stämmen, und nicht glauben sie durch Missionierung zu verbessern. Wir haben ihnen damit keine Freude gemacht. Aber ich bin sicher, dass die aboriginal people ihre Traumzeit bewahrt haben, und wir ihre Geheimnisse nie erfahren. Nicht solange wir unser Leben auf der Ausbeutung von Mutter Erde aufgebaut haben.

Ich bin so dankbar für diesen Teil meiner Reise in Australien. Es hat mir so viel Kraft gegeben, irgendwie auch den Grundstein gelegt für meine eigene Traumzeit, und ich weiß dass diese Orte tief in meiner Seele gespeichert sind, und mich verbinden mit der die ich bin.

Dies war der erste Teil meiner Australien Serie, ich werde euch nächste Woche über Anreise und ein paar Sydney hotspots berichten. Aber Ayers Rock war eben das Highlight für mich, und das wollte ich ich nicht vorenthalten.

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