Ich bin ein Newbie beim Bloggen. Daher muss ich erst mal netzwerken und schauen, dass ich meine Leser erreiche. Manchmal wird mir ganz schwindelig, bei all den Dingen die ich können müsste, websiten programme, Online marketing, Content management, Zielgruppenerfassung, Mediakit, Fotobearbeitung und was weiß ich was. Und dann natürlich Vernetzung. Dabei wollte ich einfach nur Geschichten erzählen. Das Bloggen hat den Nachteil, dass man nicht sieht, ob man jemand erreicht, ob die Geschichte, das Erzählte beim Leser ankommt. Also sucht man sich seine Bestätigung in der Statistik. Schnell verfällt man einem unnötigen Konkurrenzgedanken, bei dem man beginnt zu befürchten, jemand könnte vielleicht Leser wegschnappen, nur weil die Themenbereiche sich ähneln. Aber jetzt, wo ich versuche mich stärker zu vernetzen, merke ich dass Bloggen keinen Wettbewerb nötig hat.
Wir alle sind Geschichtenerzähler. Wir berichten von Erlebtem, Probiertem und Gedachtem. Wir inspirieren Menschen, zum Nachdenken, zum Nachmachen, zum Mitmachen.
Es braucht keine Konkurrenz. Denn so vielschichtig wie die Menschen sind, so vielfältig ist die Bloggerszene. Sogar wenn sich Autoren auf demselben thematischen Blogpfad bewegen, sie werden nie dieselbe Sicht auf ein Thema haben.
Bei den Aborigines gibt es in jedem Stamm einen Geschichtenerzähler.
Er ist dafür zuständig die Geschichten des Stammes zu erhalten und weiterzugeben. Es ist eine Ehre und eine Aufgabe. Irgendwann kann es sein, dass der Erzähler eine neue Gabe in sich entdeckt und ein neuer Geschichtenerzähler im Tribe geboren und gewählt wird. Aber immer ist da jemand, der durch seine Geschichten verbindet und vereint. Der durch seine Erzählungen vor Fehlern bewahrt, und zum Lachen animiert.
Wenn ich an Blogger denke, möchte ich gerne an unsere gemeinsamen Geschichten denken. Ich möchte die Stärke darin erkennen, dass jeder seine Geschichte auf seine ganz eigene Art und Weise erzählt. Man sagt ja „Konkurrenz belebt das Geschäft“. Ich denke beim Bloggen geht es nicht um den Wettbewerb. Es geht um das Erzählen von Geschichten, um die Freiheit der Seele und Menschen. Oft vergessen wir, was einzelne Blogger auf sich nehmen um vom Leben zu berichten. Berichte von Menschen, die aus Kriegsgebieten schreiben, gegen Regimes aufstehen, und so viele tapfere Erzählungen von diversen menschlichen Katastrophen. Es geht nicht um die Likes, es geht nicht um die Statistik. Es geht um deine Stimme, um dir Gehör zu verschaffen und offen zu sein für Neues.
Gerade in unseren europäischen Kreisen verliert man sich oft in Statistiken oder anderen Oberflächlichkeiten. Man will Geld verdienen mit dem Blog. Und dazu braucht man eine große Leserschaft. Ich glaube, manchmal müssen wir uns einfach daran erinnern, dass es keinen größeren Lohn gibt für Geschichtenerzähler, als jeder einzelne Mensch, der gebannt der Geschichte lauscht. Ich selber hätte das fast vergessen, auf meiner Suche nach Likes, Zugriffen und Hits. Aber zum Glück gibt es dann irgendwo eine andere GeschichtenerzählerIn die mich daran erinnert, dass es nie um meine Statistik ging, sondern immer nur um die Freiheit meine Geschichte zu erzählen.
© katharina gindra-vady, oktober 2016
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3 Comments
Toller Beitrag!! Guter Gedanke. Weiter so 🙂
15. Oktober 2016 at 17:42Vielen lieben Dank 🙂 Freut mich dass er ankommt 😉
17. Oktober 2016 at 21:15Das hast du schön geschrieben, danke für den Artikel! 🙂 Und ja, die Einsicht, dass es dich keine Leserinnen kostet, wenn eine Kollegin welche dazuverdient, ist eine sehr beruhigende. Wir nehmen einander nichts weg, im Gegenteil. Deine Leserinnen werden es dir danken, wenn du zu anderen Blogs verlinkst, teilst, was dir gefällt und sie teilhaben lässt. 🙂
27. Oktober 2016 at 17:39