Angst essen Seele auf (Fassbinder)

on 22. September 2015

Dieser Satz kommt mir immer wieder in den Sinn. Eigentlich ist dies ein Filmtitel eines mehrfach ausgezeichneten Filmes von Rainer Werner Fassbinder. Aber für mich ist das auch so was wie eine Ermahnung.

Wie oft im Leben überlegen wir uns unsere Entscheidungen aus Angst? Wir haben Angst um unsere Existenz, soziale Beziehungen, Sicherheit, Rang und allerlei vielfältigen Gründen. Was aber, wenn wir uns Stück für Stück durch diese Ängste trauen würden? Einfach durchgehen? Durchwaten, durchatmen, den Dreck akzeptieren den die Angst in uns aufwirbelt, und trotzdem weitergehen. Unsere Ängste lassen uns glauben, wir könnten mit dem Leben bezahlen. Aber eigentlich ist das eine Methode um uns in der Komfortzone zu halten. Wir sollen festhalten an Dingen die vielleicht schon längst keine Freude mehr bringen, die aber vertraut und sicher sind.

Aber – ganz ehrlich, schauen wir uns in unseren Komfortzonen um. Sie sind gemütlich, aber schon abgewetzt, immer mit derselben Aussicht, denselben Menschen, Dingen, Situationen um uns.

Wenn wir also – egal ob bewusst oder unbewusst – etwas verursachen, dass uns da hinaus katapultiert, aus unserem gemütlichen abgewetzten Innenräumen, dann könnten wir uns schon wehren. Wir könnten kämpfen um die Rückkehr in die Zimmer mit immer derselben Aussicht, und es uns in unserer Sitzmulde bequem machen.

Oder – wir entscheiden uns dafür, Mut zu haben, und draußen zu bleiben, die Nase in die Luft zu strecken und das Unbekannte zu erleben. Das Neue wird uns nicht fressen, es will uns eher bereichern. Unsere Angst will natürlich immer noch im Hinterkopf die Kontrolle ausüben, und uns schön brav und klein halten, denn es könnte ja sein, dass hinter dem Neuen ein Säbelzahntiger wartet. Aber wir haben uns verändert, und diese alten Regeln gelten nicht mehr. Das Neue gibt uns Raum für den freien, wilden, lebenslustigen Seelenanteil und hilft uns immer wieder am Weg zu unserem innersten Potential, dass wir auf unsere Reise mitbekommen haben.

Also, es ist an der Zeit dich zu fragen, was ist deine größte Angst, und ist es nicht auch an der Zeit eine neue Tür zu öffnen und deine Perspektiven zu erweitern? Stimmt, wir alle wissen nicht, was da wartet, aber solange wir diese Türen nicht öffnen, wird es keiner wissen.

Koste das Leben, trau dich in Gewässer dessen Boden du nicht siehst, du kannst ja immer einen Rettungsreifen mitführen, aber glaube an die Güte und Kraft deines Lebens! Du verfügst über dieses Leben, du hast Potentiale, und du darfst all das leben was in dir schwingt, vertraue deiner inneren Stimme!

Der Text ist Eigentum der Urheberin Katharina Gindra-Vady und nur nach erteilter Genehmigung zu verwenden.
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